Burhinyi wird wieder grün

Im Hintergrund noch kahle Hänge, davor ein kürzlich aufgeforsteter Streifen, und vorn schon üppiges Grün. Die Bilder von Dezember 2010 zeigen: es hat sich gelohnt.

Von weitem sieht es aus wie Buschwerk; erst aus der Nähe zeigt sich, wie in den paar Jahren alles gewachsen ist.

Wie es anfing...

Es begann, als bei den Pflanzgärtnern des Wiederaufforstungsprojekts Luhwindja Bürger des Nachbarkreises Burhinyi vorsprachen. Sie waren zwanzig Kilometer gelaufen und wollten Setzlinge, um auch bei sich aufforsten zu können.

Burhinyi mit etwa 45 000 Einwohnern liegt im Hochland 70 km südwestlich von Bukavu. Im Krieg war die Gegend ein Durchgangsgebiet diverser Milizen; mehrmals mußte die gesamte Bevölkerung fliehen, weil die Dörfer überfallen wurden.

So sah es damals dort aus.

Burhinyi: eine atemberaubend schöne Berglandschaft - aber alles kahl. Früher war der Kreis zu 2/3 mit Wald bedeckt. In dem regenreichen Klima kamen ganze Berghänge ins Rutschen. Wo an den Berghängen Ackerbau betrieben wird, spülte der Regen den Boden weg.

Aus dem Bericht von 2004

Die Arbeit begann mit der Anlage von Pflanzgärten in den einzelnen Dörfern Burhinyis und der Schulung von Pflanzgärtnern. Die Pflanzgärtner sollen nicht nur die Baumschulen betreuen, sondern auch als Multiplikatoren wirken. Denn ebenso wie in Luhwindja geht es auch hier nicht nur ums Bäumepflanzen. Zugleich müssen die Bauern lernen, ihre Felder vor Erosion zu schützen und die Fruchtbarkeit des Bodens zu erhalten, etwa durch Anlage von Komposthaufen (Bild links).

Die Pflanzen auf dem Bild rechts sind keine Bäumchen, sondern ein großblättriges Gras (Tripsacum), das zum Schutz des Bodens eingesetzt wird. Es hält den Boden bedeckt, solange die eigentliche Saat noch klein ist. Später, wenn die Nutzpflanzen Licht und Platz brauchen, mäht man die Blätter ab und läßt sie auf der Erde verrotten.

Dadurch trifft bei einem Wolkenbruch der Regen nicht mit voller Wucht auf nackte Erde, sondern wird sacht aufgefangen, kann teils einsickern, teils ablaufen - und der Boden bleibt, wo er ist. (Mehr über diese und andere Techniken zur Erosionsbekämpfung auf der Internetseite der FAO)

Die Pflanzgärtner sollen auch den Anbau von Obst und Früchten wieder populär machen. Hier erklärt Agraringenieur Nicholas Kwaba die Technik, Fruchtbäume durch Pfropfen zu veredeln; Schulungsteilnehmer betrachten einen gepfropften Avocadobaum.

Mittlerweile stehen die ersten -zigtausend Bäumchen zum Auspflanzen bereit. Am Ende des Projekts, also im Herbst 2007, sollen 700 ha (also 7 Quadratkilometer) wieder aufgefforstet sein. Die CODIMIR, die Bürgerinitiative in Burhinyi, hofft, daß dann zumindest ein Teil der Pflanzgärtner von Obstbaum- und Kräuterzucht leben kann, so daß sich das Projekt von da an selbst weiter trägt.

Mehr zum Aufforstungsprojekt Burhinyi...

Mehr über die Bäume...

Wir danken der Initiative Prima Klima Weltweit e. V. für fachliche (forstwirtschaftliche) Beratung und großzügige zweckgebundene Spenden für dieses Projekt.